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Vom Schmerz des Todes zum Retten von Leben

Während meines Militärdienstes erhielt ich die Nachricht, dass mein Vater gestorben war. Der Verlust meines Vaters war ein tiefer Schmerz für mich. Die Armee gewährte mir einen Monat Urlaub, um meiner Familie zu helfen.

Eines Tages kam mein Freund zu Besuch, und in meinem Bedürfnis nach Liebe und Trost wurde ich schwanger. Eine Zeit lang bemerkte ich gar nicht, dass ich ein Kind in mir trug. Als mir klar wurde, dass ich schwanger war, war Abtreibung für mich die einzige Option. Ich wollte mein Leben fortsetzen – ohne Hindernisse. Ich erinnere mich an Momente während der Schwangerschaft, in denen ich mich meinem Kind innerlich zuwandte, Momente voller wunderbarer Lebensgefühle in mir. Doch durch die Entscheidung zur Abtreibung unterdrückte ich diese Gefühle sofort. Ich werde nie vergessen, wie meine Mutter mich anflehte, das Kind zu behalten – sie bot sogar an, es für mich großzuziehen. Aber selbst das änderte nichts an meiner Entscheidung. Ich trieb mein Baby ab. Sobald der Eingriff vorbei war, konnte ich nicht aufhören zu weinen. Ich spürte, dass das Leben in mir verschwunden war – und ich fühlte mich innerlich tot. Mein Baby war tot, und ich konnte den Eingriff nicht rückgängig machen. Ich war völlig verwirrt und wollte nur noch vor meinem Leben fliehen. Ich veränderte meinen Lebensstil komplett, verließ meine Einheit in der Armee und wechselte in eine völlig andere. Ich musste diesen Ort verlassen, weil ich nicht ständig daran erinnert werden wollte, was ich getan hatte. Innerhalb von nur drei Monaten verlor ich meinen Vater – und nahm gleichzeitig das Leben meines Babys.

Jahre später nahm ich an einem Heilungsseminar wegen meiner Abtreibung teil. Mein Leben war danach nicht mehr dasselbe. Ich setzte mich mit meiner Wut auseinander – besonders gegenüber Männern –, mit meiner Scham, mit der Schwierigkeit, mir selbst zu vergeben, und ich empfing neue Hoffnung für meine Zukunft. Am Ende des Seminars wusste ich, dass ich anderen Frauen helfen wollte, die ebenfalls sehr unter den Folgen ihrer Abtreibungen leiden. Ich wusste auch, dass ich Frauen mit ungewollten Schwangerschaften helfen wollte, sich für das Leben ihrer Babys zu entscheiden. Das war der Beginn meiner Berufung in diesem Dienst, dem ich bis heute treu geblieben bin. Der Herr nimmt die schmerzhaftesten Bereiche unseres Lebens und gebraucht sie zu Seiner Ehre.

 

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